Marokko ist ein faszinierendes, lebhaftes, buntes Land voller Magie und Herzlichkeit und eines, das mich zutiefst begeistert, berührt und manchmal auch nachdenklich gestimmt hat. Nach Marokko zu reisen ist ein wenig so, als würde man eine Zeitreise unternehmen in eine völlig andere Welt- eine Welt voller Zauber, Sagen und Mythen. Anfang dieses Jahres habe ich meine erste Reise nach Marokko unternommen und habe dort gleich ganze drei Monate verbracht. Geschichten hatte ich schon so einige gehört über das magische Marokko, dennoch hatte ich keine wirkliche Vorstellung von dem, was mich erwartete..
In diesem Blogpost möchte ich dir gern von einigen Highlights dieses wunderbaren und faszinierenden Landes erzählen und dich dabei mit auf die Reise nehmen in eine Welt, wie man sie sich aus Tausendundeiner Nacht vorstellt.
In die Kultur eintauchen in Marrakesch
Djemma el Fna, Marrakesch
Erster Halt auf unserer Reise war klassischerweise Marrakesch. Hierhin hatten wir unsere Flüge zu einem sehr günstigen Preis gebucht, weswegen wir direkt 3 Tage in der bunten und quirligen Stadt verbrachten. Die Stadt mit knapp einer Million Einwohner, die übrigens nicht, wie viele glauben, die Hauptstadt Marokkos ist, kann zu Beginn einen kleinen Kulturschock hervorrufen- so war es zumindest bei mir, als wir vom Flughafen aus mit dem Taxi die im Jahre 1132 erbaute Stadtmauern Marrakeschs passierten und auf unserem Weg die ersten Esel neben uns herlaufen sahen.
Das erste Mal durch die Medina und über den Souk zu streifen, sowie dem berühmten Djemaa el Fna Marktplatz einen Besuch abzustatten, ließ uns direkt in eine neue Welt eintauchen. Die interessanten Gerüche von Gewürzen und würzigen Leckereien, die bunten Farben der vielen, schönen Stoffe, die alten Damen, die die Früchte des Arganbaumes zu Öl verarbeiten, Männer, die lautstark ihren Silberschmuck verkaufen – langweilig wird es einem hier sicherlich nicht.
Traditioneller Riad, Marrakesch – Foto: Denise Yahrling
Meine Empfehlung: Für mich persönlich hätte ein voller Tag in Marrakesch ausgereicht, da ich die Stadt, so interessant sie doch ist, auch als recht stressig empfunden habe, da die Reize regelrecht überflutet werden- ein Muss ist die Stadt dennoch. Am besten zwei Nächte in eine der sogenannten Riads einquartieren, welches die typischen Häuser mit reich verziertem Innenhof in Marrakesch sind, und die Gegend zu Fuß erkunden. Dabei unbedingt auch die hübschen Paläste Palais de la Bahia und El Badii, sowie die ehemalige Koranschule Medersa Ben Youssef besuchen.
Chefchaouen – Die blaue Perle Marokkos
Chefchaouen ist eine wunderschöne Stadt in den Bergen Nordmarokkos, deren Altstadt mit ihren blaugetünchten Häuserfassaden man vielleicht schon von Fotos kennt. Der gesamte Ort hat einen einzigartigen Hippievibe- beim Spazieren durch die hübschen Gassen der Stadt findet man lauter kleiner Läden, in denen Schmuck, Lampen, Teppiche, Ledertaschen und sonstige, handgearbeitete Unikate verkauft werden.
Chefchaouen
Aber nicht nur die Innenstadt ist pittoresk, auch die Umgebung und Lage dieser Stadt ist einzigartig. Das umliegende Rif-Gebirge bietet Möglichkeiten für tolle Wanderungen und Ausflüge, unter anderem zum d’Akchour Wasserfall. Auch wenn sich recht viele kleine Gruppen von Touristen, die beispielsweise für einen Wochenendtrip aus Spanien herkommen, im Ort tummeln, ist der ursprüngliche Charme erhalten geblieben.
In den Höhen des Atlas-Gebirges
Südlich von Marrakesch und nördlich des Anti-Atlas, befindet sich der hohe Atlas, der sich über die gesamte Breite Marokkos erstreckt. Am spannendsten war hier vermutlich die Autofahrt durch dieses Gebirge hindurch über den sogenannten Tizi n’Tichka-Pass, denn die Beschaffung der Landschaft, sowie das Wetter, änderten sich hier gefühlt alle 10 Minuten. Wir verbrachten zwei Nächte in einem kleinen Bergdorf namens Imlil, das als Ausgangspunkt für eine mehrtägige Wanderung zum höchsten Berg des Atlas, dem 4167 Meter hohen Jbel Toubkal, dient. Auch wenn wir diese Wanderung nicht auf uns genommen haben, hat der Besuch sich wirklich gelohnt.
Hoher Atlas, Imlil – Foto: Denise Yarhling
Achtung: Möchtest du zur Winterzeit in diese Region reisen, solltest du dich unbedingt warm einpacken! Während es im Februar am Meer teilweise um die 25 Grad warm war, herrschten im hohen Atlas nachts Minustemperaturen und selbst in Imlil schneite es an einem Tag. Da es in den Unterkünften in Marokko selten Heizungen gibt, empfiehlt es sich hier also einen dicken Schlafsack und warme Klamotten einzupacken!
Rock the Kasbah und die Stille der Wüste
Über den Tizi n’Tichka-Pass geht es dann Richtung Wüste. Der Weg führt an dem Örtchen Ait Ben Haddou, mit seinen Wohnburgen aus Lehm, vorbei. Die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Stadt sieht von weitem ein wenig so aus, als hätte man sie mithilfe von Sandkastenförmchen gebaut. Zwischen den Gebirgsketten des hohen Atlas und des Antiatlas liegen außerdem Ourzazate, Drehort verschiedener Filme und Serien (unter anderem Game of Thrones), und Skoura, beides im Kasbah-Stil erbaute Städte.
Ait Ben Haddou
Hier hat mir die Umgebung besonders gut gefallen- eine Mischung aus wüstenartiger Landschaft, Dattelpalmen und den Bergen des Atlas in der Ferne. Von hier gelangt man dann für einen Abstecher in die Wüste entweder in das weiter entfernte Merzouga oder nach Zagora, nahe der Wüste bei M’hamid. In die Erg Chebbi oder Erg Chegaga Wüste, die noch ein wenig eindrucksvoller sein soll als die Wüste bei M’hamid, gelangt man über Merzouga.
Hier hat man unter anderem die Möglichkeit in einem typischen Berbercamp unterzukommen und tagsüber mit einem Kamel in die Wüste zu reiten oder frei unter dem klaren Sternenhimmel zu schlafen. Für Wüstenfans gibt es hier auch Mehrtagestouren, mit denen man die eindrucksvolle Stille und Weite der Wüste erleben kann.
Sahara
Palmenoasen und Mandelblüten im Anti-Atlas
Zu meinen absoluten Favoriten in Marokko zählt auf jeden Fall die schöne Region des Anti-Atlas. Hier blühen im Frühling (Februar/März) die Mandelbäume rosarot, häufig in unmittelbarer Nähe ein Meer aus Palmen. Als Ausgangspunkt bietet sich Tafraoute, um die Gegend zu Fuß, mit dem Auto oder dem Mountainbike zu erkunden. Zwei ganz besondere Ausflugsziele sind die Palmenoase Ait Mansour und die sogenannten „Painted Rocks“.
Durchfährt man die eher wüstenartige Landschaft dieser Region mit vorwiegend rötlicher Erde, entdeckt man plötzlich die babyblau, rosa und türkis angemalten Felsformationen- ein Projekt des belgischen Künstlers Jean Veran. Ein wahnsinnig tolles Erlebnis und eine perfekte Vorlage zum Fotografieren. Am besten zum Sonnenuntergang herfahren und dann den mit Sternen übersäten Nachthimmel bestaunen.
Painted Rocks – Foto: Denise Yahrling
Essaouira- Die Künstlerstadt am Meer
Die Hafenstadt Essaouira verzaubert mit ihrem künstlerischen und musikalischen Flair, den abgebröckelten Häuserfassaden, der schönen Medina und den hübschen, kleinen Läden. Essaouira ist nochmal eine ganz andere Welt gegenüber dem restlichen Marokko, denn hier treffen viele verschiedene Einflüsse aufeinander.
Essaouira ist seit den 60er Jahren außerdem ein Hotspot für Hippies, Musiker, Künstler und auch Surfer- sogar Jimi Hendrix war 1969 in der kleinen Stadt am Meer! Für alle, die es gern etwas entspannter mögen, kann ich Essaouira auf jeden Fall empfehlen!
Essaouira
Wenn du dir überlegst, nach Marokko zu reisen, kann ich es dir nur wärmstens ans Herz legen, es zu tun. Marokko ist wirklich ein Erlebnis für sich und hat meine Weltansicht und Verständnis dieser Kultur tiefgreifend verändert.
Mit Intrepid Travel entdeckst du Marokko mit maximal 11 anderen Gleichgesinnten und einem einheimischen Reiseleiter. So wird Deine Rundreise zu einem authentischen Erlebnis, das du nie wieder vergisst.
1 Kommentare
Hi Denise,
Danke für deinen tollen Blog. Ich bin gerade auf der Suche nach Waisenhäusern in Marokko auf ihn gestoßen..
Wir fahren nämlich Ende März nach Marokko, haben da einen Workshop in Essaouira und werden dann Waisenkinder besuchen und den Kindern und Betreuern dort ein Beitrag für Entspannung, entstressen und loslassen sein..
Kennst Du vielleicht mittlerweile Organisationen oder Menschen die in solchen Einrichtungen arbeiten?
Freu mich von Dir zu hören 😀
Marie