Indien ist ein unglaublich vielseitiges Land und das spiegelt sich auch in seiner Küche wider. Was indisches Essen gemein hat, sind Gewürze, Curries, Fladenbrote und Reis, die du auf jedem Teller findest. Dazu hat jede Gegend in Indien ihre ganz eigene Küche und Gerichte, die besonders beliebt sind. So ist das Tandoori-Hähnchen in Nordindien zu Hause, die bengalische Küche ist besonders für ihre Desserts bekannt, Goa für das scharfe Schwein mit Vindalho und Kerala wird für sein Rindfleisch gefeiert.
Egal ob du Indien Neuling oder schon ein betagter Indien-Experte bist, die indische Küche hat viel zu bieten und ist immer eine Reise wert. Hier sind ein paar Highlights, die du dir und deinem Magen auf keinen Fall entgehen lassen solltest.
Masala Chai
Um eins vorneweg zunehmen: Chai ist das Wort für Tee in Hindi. Einen Chai Tee bei Starbucks zu bestellen ist also eigentlich völliger Unsinn. Was viele aber mit dieser Bestellung meinen ist ein traditioneller Masala Chai. Dabei wird Schwarztee mit Milch, Zucker und Gewürzen wie Kardamom, Zimt, Ingwer, Pfefferkörner, indische Lorbeerblätter, Nelken und Muskat mehrmals aufgekocht. Letztere geben dem Tee seine besondere Note – wobei die meisten Chaiwalas (Teeverkäufer) und Haushalte ihr eigenes Geheimrezept haben.
Lassi
Ein weiterer Klassiker unter den indischen Getränken ist das Lassi. Dieses Joghurtgetränk wird aus Wasser und Joghurt hergestellt und wird je nach Gegend süß oder salzig getrunken. Wer in Jaipur ist, sollte unbedingt den Lassiwala auf der MI Road aufsuchen. Hier wird schon seit den 40er Jahren der leckerste Lassi Indiens verkauft.
Wer ein Lassi der ganz besonderen Art trinken will, der bestellt Bhang-Lassi, das mit Cannabisblättern oder -blüten versetzt ist und meistens zu indischen Festen konsumiert wird.
Indische Fladenbrote
Indien ist bekannt für eine Vielzahl leckerer Fladenbrotsorten. Roti oder Chapati bestehen aus einer Vollkornmischung aus Weizen, Gerste und Hirse – der Teig wird dünn ausgerollt und dann in der Pfanne gebacken. Neben Reis werden diese zu jedem Essen gereicht. Puris bestehen aus dem gleichen Mehl, werden allerdings in Fett ausgebacken.
Naan erinnert eher an einen gesäuerten Pizzateig mit Joghurt oder Hefe und wird in der Glut gebacken und Paratha besteht aus mehreren Lagen, ist mit Ghee bestrichen und wird oft gefüllt. Für eine Kati Roll wird Paratha ähnlich wie bei einem Wrap mit Kebab, Gemüse oder Eiern gefüllt und dann gerollt – der perfekte Snack für unterwegs. Papadam sind dünne, frittierte Fladen aus Linsen- oder Reismehl die als knusprige Beilage oder Snack gegessen werden. Dosa wird aus Reismehlteig gemacht und ähnlich wie ein Crêpe gebacken. Dosas werden meistens zum Frühstück mit Linsensoße und Chutneys gegessen.
Dal Bhat
Dal ist eine der Grundlagen der indischen Ernährung, die im ganzen Land zu finden ist. Dabei werden meistens geschälte Linsen aber auch Kichererbsen, Erbsen und Bohnen mit einer Gewürzmischung zu einem Brei verkocht. Dazu gibt es beim Dal Bhat dann noch frischen Reis (bhat) und saisonales Gemüse.
Paneer
Paneer (sprich Panir) ist ein Klassiker der indischen Küche und unglaublich vielseitig. Der Frischkäse ähnelt Ricotta, ist allerdings weniger salzig und kann gekocht oder gebraten werden. Gekocht bekommt er eine tofuartige Konsistenz was besonders lecker in Gerichten wie Palak Paneer (Paneer mit Spinat) ist.
Aloo Tikki
Ein beliebter Snack sind die Aloo Tikki, frittierte Kartoffelplätzchen. Der Teig besteht aus zerstampften Kartoffeln, Zwiebeln und Gewürzen. Dazu werden oft Joghurtsoßen zum Tunken gereicht.
Momos
Momos stammen aus Tibet und Nepal sind aber inzwischen im ganzen nordöstlichen Indien beliebt. Die kleinen Teigtaschen aus Weizenmehl sind ähnlich wie Dumplings mit Hackfleisch gefüllt – Huhn, Schwein, Ziege oder Lamm – und werden gedünstet oder gebraten. Doch liebe Vegetarier, nicht verzagen, es gibt sie auch mit Paneer- oder Gemüsefüllung.
Samosas
Der wohl bekannteste indische Snack sind Samosas. Diese dreieckigen Teigtaschen werden mit verschiedenen Leckereien wie Hackfleisch, Kartoffeln oder Käse gefüllt und dann in Fett ausgebacken, was sie innen herzhaft und außen knusprig macht. Besonders lecker sind sie, wenn sie ganz frisch sind und vor dem ersten Bissen in Chutney getunkt werden.
Pakora
Pakora, auch Bhaji genannt, sind ein weiterer beliebter Snack in Indien. Bei diesen wörtlich übersetzten „Fritters“ wird Gemüse oder Fleisch in einen Teig aus Kichererbsenmehl getaucht und dann frittiert. Du findest sie an Straßenständen oder auch oft als Vorspeise oder Beilage in Restaurants. Besonders lecker schmecken die Pakora natürlich frisch und noch warm (und wie immer – in Mango Chutney getaucht)!
Papdi Chaat
Wer auch in Indien nicht auf Nachos verzichten möchte, der holt sich Papdi Chaat. Kleine frittierte Teigchips werden mit Joghurt und Chutney, Kichererbsen und Kartoffeln geschichtet. Die sind perfekt für zwischendurch: knusprig, cremig und typisch würzig!
Panipuri
Panipuri sind kleine ausgehöhlte Teigbällchen die mit Pani, einer wässrigen Soße, gefüllt sind. Dazu kommen Kartoffeln, Kichererbsen, Zwiebeln und Chutney die dem ganzen Geschmack geben. Am besten isst man die Panipuri in einem großen Happen – sie sind klein genug, um ganz in den Mund zu passen.
Biryani
Biryani ist ein gebratenes Reisgericht, das durch den Zusatz von Ghee ein nussiges Aroma bekommt. Der Reis wird dabei mit Gewürzen vorgegart, bevor er mit Gemüse oder Ziegenfleisch und Joghurt in einen Topf geschichtet wird.
Vindalho
Das Vindalho hat seinen Ursprung in Goa, wo es während der portugiesischen Kolonialherrschaft eingeführt wurde. Dabei wurde das Schweinefleisch, das zuerst in Knoblauch, Wein und Gewürzen mariniert wird, bald für seine Schärfe bekannt. Heute wird es entweder mit Schwein oder in muslimischen Gegenden mit Geflügel serviert. Zu den Gewürzen zählen unter anderem Chili, Pfeffer, Ingwer und Kurkuma, wobei es heute auch fertige Vindalho-Currypasten zu kaufen gibt.
Tandoori Huhn
Das besondere des Tandoori Huhns ist nicht nur die Joghurt-Gewürzmischung, in der das Huhn eingelegt wird, sondern auch seine Zubereitungsart. Wie der Name schon verrät, wird das Huhn nämlich im Tandoor, einem Lehmofen nach dem das Gericht benannt ist, gegart. Die Marinade mit Ingwer, Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander sollte im besten Fall für 12 Stunden einwirken.
Rogan Josh
Das Rogan Josh ist ein herzhaftes Lammgericht aus der Kaschmirregion. Dabei wird Lammfleisch mit einer Joghurt-Gewürzmischung geschmort und erhält dank viel Chili seine charakteristische rote Farbe. Die Schoten stammen aus Kaschmir und vor der Verwendung werden die Samen entfernt, sodass das Gericht auch für Besucher genießbar ist, die normalerweise keine indische Schärfe vertragen.
Jalebi
Ein süßer indischer Klassiker sind Jalebi. Für diese wird ein Teig aus Weizenmehl kringelförmig in heißem Öl ausgebacken und anschließend in klebrigen Zuckersirup getaucht. Die Besten kommen aus Delhi und Agra und werden dort schon zum Frühstück genossen – frisch und heiß, versteht sich.
Gulab Jamun
Eine weitere süße Leckerei sind Gulab Jamun, die oft schon als Snack im Flugzeug serviert werden. Dabei handelt es sich um frittierte Teigbällchen die mit Zuckersirup serviert werden. Der Hauptbestandteil des Teiges ist Khoa, eine cremig-eingekochte Milch, die mit Safran und Kardamom gewürzt wird. Wie bei allen frittierten Gerichten, schmecken sie am besten frisch.
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