Wasser ist kostbar. Das wird einem nirgendwo mehr bewusst, als in der Wüste oder umgeben von Salzwasser, das man nicht trinken kann. Für Reisende bedeutet eine solche Vegetation und Höchsttemperaturen von im Sommer bis zu 45 Grad meistens ein bisschen mehr Vorausschau und Planung. Die lohnen sich aber für eine atemberaubende Strecke, wie die von Perth in die Pinnacle Wüste und den Kalbarri Nationalpark in Westaustralien, wo du von Wüstenlandschaften auf der einen und tiefblauem Ozean auf der anderen Seite eingegrenzt bist.
Von der besten Tageszeit für Fotos, wie man gekonnt und sicher von A nach B kommt und welche 5 Stopps du unterwegs unbedingt einlegen solltest, erfährst du hier:
1. Pinnacles Desert
Zwei Stunden nördlich von Perth befindet sich ein vergleichsweise einfach zugänglicher Teil der australischen Wüste. Hier liegt der Nambung Nationalpark, der für seine bis zu vier Meter hohen Kalksteinsäulen berühmt ist. Die bizarr anmutenden Pinnacles, die aus den gelben Sanddünen emporragen, sind teilweise bis zu 500,000 Jahren alt und bis heute sind sich Wissenschaftler noch nicht ganz sicher, wie genau sie entstanden sind.
Wer keinen Allradantrieb hat, sollte darauf achten, auf den ausgewiesenen Straßen zu bleiben und langsam zu fahren. Wer für einen kleinen Spaziergang anhalten will, der parkt sein Auto einfach am Straßenrand und denkt bei einer solchen Exkursion am besten an einen Hut und ausreichend Wasser. Du bist immerhin in der Wüste, das sollte man nicht unterschätzen.
Wer sich solch großer Hitze am liebsten erst gar nicht aussetzen möchte, kommt am besten schon früh morgens, wenn die Temperaturen noch nicht ganz so hoch sind.
2. Jurien Bay
Genau am Indian Ocean Drive gelegen, nutzen viele Reisende an der Westküste Jurien Bay für einen Zwischenstopp zum Mittagessen oder Picknick. Und das mit gutem Grund, denn es ist um einiges mehr relaxed und deutlich hübscher als das wuselige Geraldton zwei Stunden weiter nördlich.
Das wahre Highlight von Jurien Bay liegt allerdings unter der Wasseroberfläche. Unter dem modernen Pier findest du nicht nur die Unterwasserversion der Pinnacles, sondern auch ein wahres Schnorchel-Paradies. Wer lieber im Trockenen bleibt, der kann sich mit den Seehunden, die regelmäßig die Lagune besuchen, seine Meeresfrüchte zum Mittagessen teilen.
3. Port Gregory
Das Leben ist schöner in Farbe und das gilt natürlich auch für unsere Instagram Fotos. Für etwas australische Farbenfreude empfehlen wir einen Trip in das Fischerdorf Port Gregory. Das ist das Zuhause von Australiens farbenfrohster Attraktion – dem pinkfarbenen See. Filter sind hier nicht nötig, denn Hutt Lagoon ist pinker als die Garderobe von Barbie, dank Carotinoid-produzierenden Algen und einem enorm hohen Salzgehalt.
Der See erstreckt sich über 14 Kilometer und auf dem Weg tummeln sich tolle Aussichtspunkte für Panoramafotos. Wichtig für die, die selber fahren: Es gibt keine Ortsdurchfahrt in Gregory. Wer hier Mittagessen möchte, muss danach umdrehen, um wieder nach Kalbarri zurückzukommen. Wem die farbenfrohen Fotos das wert sind, der muss hin und zurück eine extra Strecke von etwa 15 Kilometern einkalkulieren.
4. Kalbarri Küste
Der Kalbarri Nationalpark erstreckt sich entlang der Küste und bietet eine Vielzahl an Aussichtspunkten, unzählige Wanderstrecken und tiefe Schluchten soweit das Auge reicht. Die Natur hier ist so beeindruckend, dass der Park sich nur mit klischeebeladenen Adjektiven und Superlativen beschreiben lässt.
Fast surreal muten die sich an der Küste befindenden Felsformationen wie Nature’s Bridge, Castle Cove und Island Rock an und die kluftige Grandstand Bucht erinnert an ein natürliches Amphitheater.
Am Red Bluff Beach gibt es, dank einer kleinen Lagune, einige tolle Stellen zum Schwimmen, Schnorcheln und Fische beobachten. Das Red Bluff Kliff selbst ist ein echtes Highlight und der perfekte Aussichtspunkt, um den Sonnenaufgang über dem Nationalpark oder den Sonnenuntergang über dem Meer zu bewundern.
Eine kleine Warnung: In Kalbarri musst du dich auf Küstenwinde mit Stärke bis zu 40 km/h einstellen.
Die 5 kilometerlange Strecke vom Rainbow Valley zum Mushroom Rock begehst du am besten am späten Nachmittag. Diese Küstenstrecke hat etwas Prähistorisches. Die ausgedörrte Landschaft mit ihren spärlichen Felsbrocken hier und da sieht aus, wie von Menschenhand unberührt. Halte bei deiner Wanderung auch die Augen nach Kängurus offen – die lieben die frühen Abendstunden hier genauso sehr wie wir.
5. Kalbarri Schluchten
Die Schluchten im Kalbarri Nationalpark sind unbeschreiblich und lassen ahnen, wie es in Australien vor Beginn menschlicher Zivilisation ausgesehen haben mag. Besonders auf Nature’s Window, eine Steinformation, die man über die Wanderrute The Loop erreicht und die Z-Bend Gorge ist Kalbarri zu Recht stolz.
Die Aussicht ist dank des dunkelroten Gesteins richtig dramatisch und die Wanderstrecken eine echte Herausforderung. Die Temperaturen steigen hier ins Extreme und erst wer den abenteuerlichen Abstieg in eins der Gewässer unten in den Schluchten wagt, wird mit einer Abkühlung belohnt. Aber jeder Schweisstropfen ist es wert und auch für die, die jegliche Anstrengung scheuen, gibt es genug zu entdecken.
Auch wenn die meisten Straßen in Kalbarri selber asphaltiert sind, empfehlen wir einen Geländewagen mit Allradantrieb, um die Schluchten und umliegende Gegend zu erkunden. Schließlich sind Off-Road-Abenteuer das, wofür Australien bekannt ist und es wäre doch schade, wenn dein Abenteuer am falschen Fahrzeug scheitern würde.
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Im Original von Dean Harris, übersetzt von Annika Ziehen.