Nachhaltiges und authentisches Reisen steht für uns bei Intrepid seit jeher an erster Stelle. Alle unsere Angestellten interessieren und engagieren sich für Menschenrechte und den Umweltschutz und gleiches gilt glücklicherweise auch für unsere Reisenden. Wir alle möchten mit unseren Reisen dazu beitragen, die Welt ein kleines Stück zu verbessern.
Ein Thema, das uns besonders am Herzen liegt, ist der Tierschutz. Zu oft sehen wir, wie gerade in unserer Branche Tiere für den Tourismus misshandelt werden. Das wollen wir aktiv ändern, egal ob es sich dabei um Artenschutz handelt, darum, die Lebensbedingungen von Tieren in Gefangenschaft zu verbessern oder „Attraktionen“, die mit Tieren arbeiten, ganz zu vermeiden. Deshalb haben wir weltweite Richtlinien für unsere Reisen eingeführt, die jegliche Aktivitäten, die Tiere ausbeuten, verbieten – unabhängig davon ob die Tiere wild oder gezähmt sind.
Leider kämpfen wir oft gegen Windmühlen und haben realisiert, dass es nicht reicht, gewisse Anbieter einfach nur zu vermeiden. Der Markt an Attraktionen wie diesen wächst ständig, denn der Idee wilde, Tiere hautnah zu erleben, können Viele nicht widerstehen. So klingelt für die Veranstalter die Kasse.
Einigen Reisenden ist es egal, andere sind oft nicht gut genug informiert und fallen schnell auf das vermeintliche Gütesiegel der Artenerhaltung rein. Besonders in Asien und im südlichen Afrika funktioniert das besonders gut, denn gegen Artenschutz lässt sich erstmal nicht viel einwenden. Kritiker hinterfragen allerdings, wie viele verwaiste Löwenbabies und Elefanten denn wirklich gerettet werden müssen. Und was für “oh so gute Gründe” es gibt, Tiere in Gefangenschaft zu züchten, wenn es nie eine Aussicht auf ein Leben in der Wildnis geben wird. Oder warum man Touristen überhaupt in die Nähe von wilden Tieren lässt, egal ob es darum geht, mit besagten Löwenbabies zu kuscheln oder mit einem ausgewachsenen Tiger zu posieren.
Foto: Michael, Flickr
Zum Glück haben Filme wie Blackfish und Cove dazu beigetragen, dass wir sowohl den Artenschutz als auch Zoos und Marineparks kritischer betrachten. In den Filmen wird hinterfragt, ob Wale und Marinetieren zur Unterhaltung von Touristen in Aquarien und Zoos trainiert werden sollten. Für uns ein klares Nein, denn wir fanden die Idee von durch Reifen springenden Delfinen schon immer befremdlich.
Die Gründe für solche Attraktionen und ihr Fortbestehen sind vielseitig und die Probleme, die sich daraus ergeben, vielschichtig. Deswegen haben wir nach einem verlässlichen Partner gesucht, der uns dabei unterstützt, für unsere Kunden und die Tierwelt die richtigen Programme auszuwählen. Seit 2012 hilft uns die World Animal Protection, eine Organisation, die sich schon seit über 50 Jahren weltweit für das Wohl von Tieren einsetzt, bei der Auswahl. Wir hoffen, dass wir mit der Unterstützung von ausgewählten Veranstaltern andere dazu bewegen können, nachzuziehen.
Keine Tierattraktion ist wohl so beliebt und gleichzeitig berüchtigt wie das Elefantenreiten.
Die vermeintlich zahmen großen Tiere bieten einen ganz besonderen Reiz und ihnen nahe zu kommen, ist für Viele ein Traum. Deswegen kann man mit Elefanten gute Geschäfte machen. Das Angebot reicht vom Ausritt, über ein mit dem Rüssel gemaltes Bild, bis hin zu Elefantenfußball. Doch selbst vermeintlich harmlose Aktivitäten hinterlassen bei uns einen komischen Beigeschmack – wo bleibt das Wohl der Elefanten?
Um Antworten auf diese Frage zu erhalten und mehr über Elefanten in Gefangenschaft zu lernen, haben wir 2010 und 2011 die World Animal Protection bei ausführlichen Forschungsarbeiten unterstützt.
Die Ergebnisse waren schockierend. Viele denken, dass ein Elefant in Gefangenschaft sowieso schon domestiziert ist und willig seinem Mahut (dem Elefantentreiber) gehorcht. Aber im Gegensatz zu Hunden oder Pferden sind Elefanten keine Haustiere und können nicht abgerichtet werden. Auch wenn sie in Gefangenschaft geboren werden, sind und bleiben Elefanten wilde Tiere, deren Wille gebrochen werden muss, damit sie Anweisungen folgen. Und dies ist ein systematischer und unbeschreiblich grausamer Prozess.
Auch heute noch werden viele Elefanten aus der Holzindustrie (wo sie zum Transport der Holzstämme genutzt werden) „befreit“. Das klingt erstmal gut, führt aber zu neuen Problemen. Ihre Besitzer müssen ja irgendwie Geld verdienen, um die Dickhäuter zu füttern und zu pflegen – keine kleinen Summen bei so einem großen Tier. Dabei muss der Elefant dann helfen und wird deshalb oft zur Unterhaltung von Touristen eingesetzt. Die, unwissend wie brutal die Tiere abgerichtet wurden, kriegen gar nicht genug von Dumbo & Co – ein Teufelskreis entsteht. Die Veranstalter ziehen nach und überschlagen sich geradezu dabei, neue Elefanten-Aktivitäten zu erfinden und nehmen dabei wenig Rücksicht auf die Tiere. Die Vergangenheit der Elefanten und die Folgen, die solche Aktivitäten für das Tier haben können, sind ihnen dabei meistens egal.
Foto: tontantravel, Flickr
Da wir solche Praxen nicht mehr unterstützen wollten, haben wir 2011 beschlossen, Elefanten-Aktivitäten nach und nach aus dem Programm zu nehmen und seit Januar 2014 bieten wir keine Elefantenritte auf unseren Reisen mehr an. Stattdessen zeigen wir unseren Kunden Elefanten in der freien Wildbahn oder in Parks, wo das Wohlergehen der Tiere an erster Stelle seht und sie sich überwiegend frei bewegen können.
Wir sind stolz, dass wir 2014 ein Vorreiter in Sachen Tierschutz geworden sind. Besonders jetzt, wo immer mehr Tiere um ihren Lebensraum bangen müssen, ist es wichtig, dass mehr Reiseveranstalter erkennen wie der Tourismus vom Artenschutz profitieren kann. Im Gegenzug ist es genauso wichtig, dass unsere Kunden Nachhaltigkeit fordern und entsprechende Reiseanbieter unterstützen.
Denn nur, wenn jeder seinen Teil beiträgt, können wir auch in den nächsten Jahren auf unseren Reisen eine artenreiche und glückliche Tierwelt beobachten.
Mehr Informationen zu dem Wohlergehen von Elefanten in Gefangenschaft und wie du helfe kannst findest du hier.
Außerdem kannst du der World Animal Protection und anderen ausgewählten Konservierungsprojekten durch die Intrepid Foundation helfen. Für jeden gespendeten Dollar von dir legen wir noch einen obendrauf!
Übersetzt von Annika Ziehen von The Midnight Blue Elephant.