Das Beste vorab: Für eine Asienreise gibt es keine wirklich schlechte Zeit. Von ihren malerischen Stränden und dichten Urwäldern bis hin zu den lebhaften Märkten und schweigsamen Tempeln bietet die Region immer ein wahres Feuerwerk an Eindrücken, ganz egal bei welchem Wetter.
Im Auge behalten sollte man allerdings die Monsunzeit (sie variiert von Land zu Land, je nach Breitengrad und einigen anderen Faktoren). Auf einem Kontinent von 44 Millionen Quadratkilometern, der die halbe Erde umspannt, findet man aber immer ein Land, in dem gerade die Sonne scheint. Wähle einen beliebigen Tag im Kalender aus und es wird garantiert irgendeinen Ort in Asien geben, an dem es gerade heiß und sonnig ist und sich ein Besuch lohnt. Hier ein erster Überblick zur Orientierung:
Asien im April & Mai
Zu dieser Zeit wappnet sich Vietnam gerade für die im wahrsten Sinne des Wortes dampfenden Sommermonate, denn im Juni und Juli erreicht die Regenzeit ihren Höhepunkt. Wer Hanoi besuchen will, bevor die Feuchtigkeit unerträglich wird, und sich unter einem wolkenfreien Himmel in die Halong-Bucht wagen möchte, der sollte im April oder Mai herkommen. Im nördlichen Bergland rund um Sa Pa herrscht das ganze Jahr relativ gemäßigtes Wetter. Die Zentralküste (Hoi An, Hue und Da Nang) lockt im April und Mai mit dem perfekten Strandwetter: blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und eine sanfte Seebrise. Zeit, sich mit etwas Sonnencreme auf der Haut, einem Strohhut auf dem Kopf und einem eisgekühlten Bier in der Hand im feinen Sand auszustrecken.
Nepal
April ist der perfekte Reisemonat für Nepal, denn die Temperaturen sind angenehm (28ーC) und es ist noch relativ trocken, während mit den heißen Sommermonaten Mai und Juni auch der Regen kommt. Außerdem ist dieser Zeitpunkt ideal, um Wildtiere und die wunderschönen Rhododendren in voller Blühte zu sehen.
Du willst an den Strand? Dann ab nach Thailand! Von Juli bis Oktober fegt der Monsun über das Land, aber im April und Mai liegen die Temperaturen im Süden, vor allem in der Küstenregion, bei traumhaften 34ーC. Mit gelegentlichem Starkregen ist zwar zu rechnen, doch davon sollte man sich nicht die Reise vermiesen lassen. Stattdessen nutzt man die ohnehin meist kurzen Regenfälle für den Besuch eines Tempels oder gönnt sich eine große Portion Pad Thai.
Asien im Juni & Juli
Kambodscha ist zu dieser Jahreszeit sehr heiß und feucht, aber dafür erstrahlt die Landschaft in smaragdgrünen und schrillen pinken Farbtönen, wenn die Bäume und Blumen die sommerlichen Regenfälle aufsaugen. Davon abgesehen hat es einen eigentümlichen Reiz, die sintflutartigen Wolkenbüche im Schutz eines altertümlichen Angkor-Tempels auszusitzen, bevor man mit einem Tuk-tuk nach Siem Reap zurückflitzt.
Ähnlich geht es in Myanmar (Birma, Burma) zu: Während in den südlichen Landesteilen die Regenfälle nun täglich stärker werden, lacht über Zentralmyanmar allerdings die Sonne (und trotzdem ist es nicht zu heiß). Es ist die perfekte Zeit, um die Tempel von Bagan zu besichtigen oder ein bis zwei Nächte am Inle-See zu verbringen.
Asien im August & September
Wer schon immer einmal nach Bali wollte, sollte jetzt die Chance ergreifen. Im August ist auf der Insel zwar noch Hauptsaison, doch im September wird es schon spürbar ruhiger und ein kollektives Durchatmen und Zurücklehnen stellt sich ein. In den Bergen rund um Ubud erlebt man nun angenehme Tage, die sich hervorragend für geführte Wanderungen durch die nahe gelegenen Dörfer oder einige gemütliche Stunden bei einem Glas frisch gepresstem Saft in einem der örtlichen Cafés eignen. Abends warten die Nachtmärkte darauf, von dir erkundet zu werden, oder du schaust dir eine traditionelle Tanzaufführung an. Die Küstengebiete von Sanur, Seminyak und Nusa Dua locken mit strahlend blauem Himmel, wenig Regen und leckeren Fruchtcocktails.
Liebhaber von Wildtieren zieht es jetzt nach Borneo, wo das Wetter eigentlich das ganze Jahr über fabelhaft ist. Im Flachland ist es grundsätzlich sehr heiß und feucht, denn es regnet täglich, wenn auch meist nur kurz. Du erkundest den als Welterbe gelisteten Kinabalu-Nationalpark, schipperst den Kinabatangan hinab und schaust in Sepilok den faszinierenden Orang-Utans in ihre großen schönen Augen.
Ein Wort zum Monsun:
Verständlicherweise hat dieses Wetterphänomen einen schlechten Ruf, aber man sollte sich deshalb nicht von einer Asienreise abschrecken lassen. Ausgelöst wird der Monsun von der Umkehr der Windrichtung und dem damit verbundenen Aufeinandertreffen warmer Luft aus dem Landesinneren und kühler Brisen vom Meer. Monsune erzeugen heftige Stürme, sintflutartige Regenfälle und bisweilen spektakuläre Gewitter. In der Vergangenheit kam es vor allem in Mexiko und Indien bei starken Monsunen bereits zu Überflutungen und Erdrutschen. Zwischen Mai und September halten Regengüsse und extreme Luftfeuchtigkeit fast ganz Asien fest im Griff, doch einige Regionen sind zweifellos weniger nass als andere. Unserer Meinung nach ist der Regen aber eigentlich ziemlich erfrischend und eine gute Ausrede, um sich einen zusätzlichen Snack, bunte Smoothies oder ein wohltuendes Nickerchen zu gönnen.
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Original von Emily Kratzmann, übersetzt von Kai Wieland