Indien schleicht sich in dein Herz wie kaum ein anderes Land. Das Chaos, das Lachen, die Kontraste, die Farben und natürlich die unantastbaren Kühe (die in Kerala trotzdem mit großem Stolz auf der Speisekarte stehen). Ganz nach dem Motto “Gegensätze ziehen sich an” findest du in Indien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an oft geballt an einem Ort, was aber den Charme des Landes eindeutig ausmacht.
Wir lieben die Gegensätzlichkeit des Landes, aber gerade für die, die zum ersten Mal nach Indien kommen, kann es ganz schön überwältigend sein. Trotzdem solltest du dich durch das schlechte Image Indiens in den Medien nicht davon abhalten lassen, Land und Leute selber kennenzulernen. Wir versprechen dir – es lohnt sich. Wie du als Frau alleine durch Indien reist, verraten wir dir mit unseren Soloreise-Tipps für Indien.
Die richtige Reihenfolge
Indien ist auch für erfahrene Alleinreisende eine echte Herausforderung. Deshalb empfehlen wir, es ganz entspannt angehen zu lassen. Wenn du zum ersten Mal alleine unterwegs bist, empfiehlt sich vielleicht eine andere asiatische Destination wie Thailand oder Sri Lanka – was auch oft “India light” genannt wird. Beides sind gute Einsteiger-Destinationen und hier kannst du Alleinreisen erstmal ein bisschen üben.
Wer trotzdem gleich in Indien starten will, der sollte im Süden anfangen. Kerala ist einer der progressivsten Staaten in Indien und die Strände in Goa laden zum Entspannen ein. Von hier aus kannst du dich dann langsam an den Norden herantasten.
Die Menschenmassen
Viele Reisende sind besonders von den Menschenmassen in Indien schnell überwältigt. Selbst vermeintlich kleine Städte wie Agra haben fast 2 Millionen Einwohner und Indiens gesamte Bevölkerung grenzt derzeit an 1,3 Milliarden Menschen. Bei so vielen Menschen kann es schon mal eng werden, was sich besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln und in den Großstädten Indiens zeigt. Wenn du denkst, dass ein Zug schon voll ist, passen immer noch ein paar Leute mehr rein!
Wem das zu viel ist, der sollte sich nach Sikkim, Arunachal Pradesh oder Goa begeben, denn diese Staaten haben die geringste Bevölkerungsdichte. Und egal ob Meer oder Berge, auf dem Land geht es entspannter zu als im lebhaften Delhi oder Mumbai – perfekt, um sich an Indien ohne die Menschenmassen zu gewöhnen.
Go with the flow
Auf kein anderes Land trifft das Motto “go with the flow” besser zu als auf Indien. Wer gerne plant, dem kann das erstmal Kopfschmerzen bereiten. Aber es ist auch eine Chance, dir den Urlaub deiner Träume zu kreieren, und zwar direkt vor Ort. Dazu gehört eben, nicht zu viel im voraus zu buchen und zu planen.
Reisen in Indien ist anstrengend, Bus- und Bahnfahrten sind oft lang und holprig und wenn die Dinge nicht schief laufen, dann laufen sie zumindest langsamer als Zuhause. All das gehört zu einer Indienreise dazu und es lohnt sich, sich darauf einzulassen. Wer sich dem indischen Tempo und “flow” anpasst, reist entspannter.
Dazu kommt, dass sich oft vor Ort für Hotels und Touren bessere Preise als im Vorfeld verhandeln lassen – ein guter Grund, um dich in Spontanität zu üben. Hast du dich an einen Ort verliebt oder bist unterwegs krank geworden? Bleib ein paar Tage länger und entspann dich!
Fühlst du dich irgendwo gar nicht wohl? Dann nichts wie (vor)schnell weg! Indien erlaubt und erwartet, dass Reisende flexibel sind.
Unterwegs erreichbar
Ein Mobiltelefon dabei zu haben, ist nicht nur praktisch, sondern auch eine gute Sicherheitsvorkehrung. Am Flughafen kannst du dir eine indische SIM-Karte mit Datenvolumen besorgen und bist so stets mobil erreichbar und von dem oft wackeligen WLAN unabhängig.
Apps wie ClearTrip machen das Buchen von Zugtickets einfach und in vielen Städten bietet Uber eine sicherere Variante zu regulären Taxis. Und natürlich bist du mit einer lokalen Nummer gut zu erreichen und kannst selber im Notfall Hilfe rufen.
In Indien unterwegs
In Indien mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu kommen, ist eine echte Herausforderung. Es ist aber auch eine authentische Erfahrung, die du nicht verpassen solltest.
Mit der ClearTrip App kannst du Züge und sogar dein Bett buchen und viele Züge bieten Abteile nur für Frauen an. Wenn das nicht möglich ist, solltest du eins der oberen Betten für mehr Privatsphäre reservieren.
Wenn du dir ein Abteil teilst, suchst du am besten bei anderen Frauen oder Familien Anschluss. Du solltest vermeiden, allein oder nur umgeben von Männern zu sitzen. Auch hier gilt, zu viel Aufmerksamkeit wie Augenkontakt und vermeintlich harmlose Unterhaltungen können leider schnell falsch verstanden werden.
In Bussen lohnt es sich, einen Sitz weiter vorne zu buchen und für Langstrecken gibt es Busse mit kleinen abschließbaren Kabinen zum Schlafen.
In den Städten ist es sicherer, wenn du dir von deinem Hotel oder Gästehaus ein Taxi bestellen lässt oder ein Uber buchst. In einigen Großstädten und Staaten gibt es inzwischen auch einen Taxiservice mit weiblichen Fahrern nur für Frauen.
An noch mehr Reisetipps für Indien interessiert, dann halte die Augen offen für den zweiten Beitrag zu dem Thema! In der Zwischenzeit schau Dir doch unsere Soloreisen an oder stürze dich Hals über Kopf ins bunte Abenteuer, zum Beispiel mit 15 Tagen in Rajasthan.
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie es ist, als Frau alleine in Indien unterwegs zu sein? Hier geht es weiter zum zweiten Teil.